Filmmusik, die aus der Improvisation lebt
"Es ist nie der Film allein, es ist immer die Dreiheit Film - Musik - Publikum, und deshalb ist jeder Abend auch ein eigenes Erlebnis."
"Wer Gerhard Grubers Klavierspiel hört, ist wieder imstande, seinen Atemzügen zu trauen." (Ilse Aichinger)
Internationaler Stummfilmmusiker seit 1988 mit über 650 Filmen
u.a. Auftritte in den USA
u.a. Auftritte in China
2017 in Peking und Shanghai,
2019 in Peking
2011 in Washington
2012 in Los Angeles
2018 Boston und Washington
Gerhard Gruber, seit 1988 aktiv als Stummfilmbegleiter am Klavier tätig, hat in zahlreichen Vorstellungen mehr als 650 Filme begleitet. Diese Aufführungen fanden weltweit in Städten wie Los Angeles, Washington, Delhi, Mumbai, Pune, Tokyo, Hobart, Rotorua/NZ, Padua, Bordeaux, Hamburg, München, Wien, Motovun und vielen anderen statt. In Österreich wird er als herausragender Vertreter seines Fachs angesehen.
Ein besonderes Merkmal von Gerhard Grubers Ansatz zur Stummfilmbegleitung besteht in der Improvisation, die er als direkten und stets neuen Dialog mit den Ereignissen auf der Leinwand betrachtet. Dadurch ist keine Vorführung eines Films identisch. Er empfindet Freude daran, sich immer wieder aufs Neue von den Filmen mitreißen zu lassen und dieses Erlebnis auf das Publikum zu übertragen.
Seine Begeisterung für diese Tätigkeit ist seit jeher ungebrochen. In seinen eigenen Worten erklärt er: "Das Gefühl, mitten im Geschehen dabei zu sein, war von Anfang an unbeschreiblich und ist bis heute unverändert geblieben. Das ist auch ein Garant für die Lebendigkeit der Stummfilmabende. Es ist nie der Film allein, es ist immer die Dreiheit Film - Musik - Publikum, und deshalb ist jeder Abend auch ein eigenes Erlebnis."
Aufführungen:
2025 Bukarest, Canals, Würzburg, Offenbach
2024 Canals Spanien, Ljubljana/Slo
2023 Offenbach, Göppingen, Grünstadt, Bad Camberg
2022 Zerbst, Marktheidenfeld, Offenbach, Schwandorf, Hamburg
2019 Bratislava, Beijing International Filmfestival, York University Toronto, Cinematheque Luxembourg, Kiew
2018 Istanbul, Paris, Boston University, Washington, Mexico City, Madrid, Berlin
2017 Hobart/ Australia, Bratislava/ SK, Fondation Pathé Paris, Krasnoyarsk/ Siberia, Shanghai, Peking
2016 Boston Jewish Film Festival, Filmoteca Valencia, Querétaro, Cineteca Nacional Mexico City, Kiew, Odessa, Kharkiv
2015 3rd Students Film Festival of India FTII Pune, Film Festival Pisek
2014 National Film Archive Tokyo, Zagreb Film Festival, Antwerpen, Oslo, Luxemburg, Pisek, Grünstadt
2013 Murmansk, Hobart/ Australia, AUT Auckland/NZ
2012 NCPA Mumbai, FTII Pune, Los Angeles
2011 Washington, Los Angeles, Delhi, Pune, Goa, Film Festival Pisek, Filmfestival Uherske Hradiste/CZ
2010 Hobart/ Australia, Auckland/NZ
2009 Filmfestival Uherske Hradiste
2008 Tokyo, Pisek/CZ, Hobart/AUS, Rotorua, Auckland/NZ, Padua
2007 Film Festival Motovun/HR, Tokyo, Hobart/AUS
2006 Tokyo
2005 Bordeaux
Viennale, Diagonale, Hamburg, Filmarchiv Austria, Österr. Filmmuseum, Breitenseer Lichtspiele, Natschlag
Veröffentlichte Musik für: "Cafe Elektric", "Stadt ohne Juden", "Der Wiener Prater im Film", "Die Tat des Andreas Harmer", "Die Zunge des Zorro", "Kino Wien Film", "Tarzan von den Affen"
Toronto, York University
mehr als 650 Stummfilme
Tokyo, Filmarchive Japan
Über die Stummfilmmusik von Gerhard Gruber:
von Alexander Horwath, ehem. Direktor des Österreichischen Filmmuseum, Wien
Was ist das: Stummfilmmusik ? Und zu welchem Zweck soll man sie heute betreiben, 70 Jahre nach den letzten authentischen, alltäglichen Stummfilmvorführungen? Auf diese Fragen gibt es im gegenwärtigen Kulturbetrieb zahllose Antworten, vom Symphonie-Orchester (also Hochkultur) über spaßige Kontrastmusik (also Ironie-Kultur) bis zum Elektronik-Score (also zeitgenössische Interpretation). – In Wahrheit jedoch haben die meisten dieser Antworten wenig mit dem Medium zu tun, das sie zu "rekonstruieren" behaupten, das sie "wieder aufleben lassen" möchten. Natürlich: Alles läßt sich heute mit allem kombinieren, aber ergibt dieses doppelte Alles-Mögliche auch Sinn ?
Die Musik(begleitung) zu Stummfilmen macht heute wohl am meisten Sinn, wenn sie die grundsätzliche Offenheit und Unentscheidbarkeit mitschwingen läßt, die jeder vernünftigen Rekonstruktion einer vergangenen Praxis innewohnen. Und vor allem: wenn die Musik das Medium, um das es geht – den stummen Film – nicht unter ihrem eigenen Gewicht (bzw. der eigenen "Wichtigkeit", Lautstärke oder auch "Helligkeit") begräbt. Wenn sie, im Gegenteil, jene fragilen Dimensionen des Stummfilms "aufblühen" läßt, die im Verlauf der Geschichte und der gewandelten Wahrnehmungsweisen häufig verschüttet worden sind. Diese Idealvorstellung wird sich nie bei allen Arten und allen Werken des Stummfilms umsetzen lassen (in diesem Fall läßt man die Musik besser sein und zeigt die bestmögliche Annäherung: den Stummfilm eben als stummen Film). Und dort, wo es sich – vom Film aus gesehen – machen läßt, benötigt man einen echten musikalischen Partner des Films.
Alexander Horwath
Der österreichische Komponist und (Improvisations-)Musiker Gerhard Gruber ist einer von sehr, sehr wenigen Vertretern des Metiers, die dieser nur scheinbar bescheidenen, tatsächlich aber höchsten Anforderung genügen. Er ist der Partner par excellence. Die spezielle Tatsache, dass bei der Stummfilmmusik der eine Teil "tot" (d.h. alt und auf Zelluloid gespeichert) und der andere Teil "lebendig" (also live anwesend und handlungsfähig) ist, verlangt paradoxerweise nach einem Musiker, der sich gerade mit diesem Umstand (also mit dem eigenen "Vorteil") nicht zufrieden gibt, der den "toten" Teil genauso lebendig haben möchte wie er selbst es ist. Grubers Form der Bescheidenheit ist zugleich seine Größe; denn es braucht Größe, sich als kreativer und ideenreicher Musiker einem "fremden Text" unterzuordnen. Das ist vergleichbar mit der Beziehung zwischen einem großen Regisseur (Film) und einem großen Schauspieler (Musiker). Hier wie da geht solch ein Ansatz natürlich weit über "Servilität" hinaus: Hier leistet nicht jemand seinen routinierten Dienst ab (so wie die vielen anderen Stummfilmmusiker, die den immer gleichen nostalgisch-kindlichen "Klimper-Teppich" über jeden erdenklichen Film breiten). Hier beginnt statt dessen ein produktives Gespräch – jenseits der Worte. So wie der große Schauspieler auf subtile, nonverbale und sehr bewegliche Art dem Regisseur stetig neue Angebote macht und so immer weitere Schichten des Regiekonzepts freilegt, so verhält sich Gerhard Gruber zum jeweiligen Film – unabhängig ob es sich dabei um Slapstick Comedy, ein historisches Epos, Melodram, psychologisches Kammerspiel oder um einen Abenteuerfilm handelt.
Grubers biografischer Hintergrund als Jazzmusiker, als Improvisator in einem gemeinsamen Spiel, ist für diese unterschiedlichen Qualitäten wohl von großer Bedeutung. Es braucht eine reiche Palette und zugleich die Fähigkeit zur raschen, möglichst nicht-trivialen Reaktion, um auf ein vielfältiges Filmwerk ebenso vielfältig einzugehen. Stummfilmmusik im Sinne Grubers ist weder eine Überhöhung des Films, noch die "Verdaulichmachung" eines "altmodischen" Artefakts, weder eine Eitelkeit noch eine Simplifizierung des existierenden Werks. Sie ist stets ein partnerschaftlicher Vorschlag; in einer Partnerschaft, die garantiert nie langweilig wird. Eine "offene Beziehung" samt innigem Vertrauensverhältnis.
Die Schriftstellerin Ilse Aichinger über Gerhard Gruber:
DER FILMERZIEHER
Weder trägt er einen Wiener Orden, noch sorgt er im Rathaus für Aufregung und Rätselraten wie Michael Jackson. Gerhard Gruber, Komponist und Musiker ("der Klavierspieler", wie er für mich heißt), kommt aus der kargen Landschaft des Mühlviertels. Er improvisiert auf dem Klavier zu Stummfilmen, in dem Dreieck, in dem auch ich mich oft bewege: zwischen Metro-Kino, Breitenseer Lichtspielen und Filmmuseum - nicht Bermuda, aber doch der sicherste Ort, um zu verschwinden.
Er macht jeden Film erst möglich und ihn zugleich unnötig. Wer seine Hände auf den beleuchteten Tasten sieht, kann es riskieren, selbst Chaplin zu vergessen, um seiner Erinnerung an ihn aufzuhelfen. Sollte man sich bei Selbstvergessenen fragen, wie viel sie zu vergessen haben? Für Gerhard Gruber ist das nicht relevant. Komponieren ist ein intellektueller Akt, erklärt er, Improvisation ein Liebesakt. "Es würde mich nicht wundern, wenn mein Spiel den Film verändert." Ob er, der weiß, wie viel den Bildern durch das Dialogkino verloren gegangen ist, eine "Petition gegen den Tonfilm" unterzeichnen würde? "Grubers Form der Bescheidenheit ist zugleich seine Größe", sagt Alexander Horwath (Österreichisches Filmmuseum). "Die spezielle Tatsache, dass bei der Stummfilmmusik der eine Teil ,tot' (d. h. alt und auf Zelluloid gespeichert) und der andere Teil ,lebendig' (also live anwesend und handlungsfähig) ist, verlangt paradoxerweise nach einem Musiker, der sich gerade mit diesem Umstand (also mit dem eigenen ,Vorteil') nicht zufrieden gibt, der den ,toten' Teil genauso lebendig haben möchte, wie er selbst es ist."
Ilse Aichinger
"Mir geht die Luft nicht aus, aber ich weiß nicht, was ich mit ihr anfangen soll", konstatiert E. M. Cioran. Aber wer Gerhard Grubers Klavierspiel hört, ist wieder imstande, seinen Atemzügen zu trauen. "Wir gehen durch die Felder und freuen uns", schrieb Adalbert Stifter (wie lange vor der Nacht, in der er sich mit dem Rasiermesser die Kehle durchschnitt, wäre sicher herauszufinden). "Der Mann kann sehr glücklich sein", heißt es in der Stifter-Monografie von Urban Riedl - und das führt wieder zum Stifter-Fan Gerhard Gruber. Die Frage nach dem "Subtext" einer Person bewegt sich bei Stifter und Gruber konträr und doch aufeinander zu. Gerhard Gruber hat Glück mit sich selbst und sollte, falls er Lust hat, dieses Glück noch sehr lange weitergeben. Er weiß, dass man das Urwüchsige zerstört, wenn man es ans Licht zerrt; dass man tötet, was man entmystifiziert. Wenn der "Skwaraismus" (so Martin Walser über Erich Wolfgang Skwara) "die Leidenschaft ist, die ihre Unerfüllbarkeit zum Programm macht", so ist Gerhard Gruber der leibhaftige Antipode zu dieser Definition.
Auch schwer erträgliche Zustände weichen für den, der zum Beispiel nach dem Film "Die Lawine", einem nach Gerhard Gruber "schwer erziehbaren Film", nach Hause oder sonst wohin geht. (Manche Filme tragen sich von selbst, erklärt er, andere müssen "gezogen" werden. Aber es sei Sache des Erziehers, auch die zu mögen, die er nicht mag.) "In der Nacht laufen die Stummfilme weiter. Ich träume in Stummfilm, blau viragiert." Und "Der Typ vom Grab nebenan" (heute um 18 Uhr im Cine-Kino)? Man sollte ihn dort herausholen und zusammen mit anderen Scheintodgefährdeten rasch nach Breitensee zu Gerhard Gruber bringen.
(mit freundlicher Genehmigung der Autorin)
Los Angeles, Aero theatre
Los Angeles Saban Theatre mit Hilary Helstein und Ed Lauter
Mexico City - Cineteca Nacional
Murmansk, Aufnahmen und Eröffnung am 1. Atom-Eisbrecher "Lenin"
Washington
Beijing UCCA Center
Tokyo FCCJ
Pune Film Festival - FTII Film Festival
VON LANDSCHAFTEN UND PARTITUREN
Ein Interview mit Gerhard Gruber, Gast bei Impara l’Arte 2008 in Padua
Artikel von Marco Bellano Publiziert am Freitag, 22. Februar – NSC Jahr IV Nr. 10
Man muss es wirklich sagen, mit Erleichterung und Dankbarkeit: endlich. Endlich einmal ist L’uomo con la macchina da presa („Der Mann mit der Kamera“) von Dziga Vertov nicht Vorwand, um das vermischte Geklirre, das elektronische Schwirren, die rasenden Wiederholungen und alle anderen stereotypen Synonyme von „Avantgarde“ und „Fließband“ zu sammeln, die viele Stummfilm-Komponisten zusammenfügen, wenn sie sich mit diesem Film beschäftigen.
Diesmal hingegen ist es eine nachdenkliche und kohärente Klavier-Improvisation, die den Film und ihre genialen formalen Studien über das bewegte Bild kommentiert: ein komplexer Klangbogen, der mit einer hypnotischen Begegnung aus zyklischen und diatonischen Melodien mit langen pedalisierten Harmonien beginnt. Der Film, mit seiner vibrierenden optischen Erregung, scheint fast unabhängig von der so ruhigen und fein kontrollierten Musik zu sein. In Wirklichkeit sind die Augen des Solisten fix auf die Leinwand gerichtet, und Sicht und Gehör konvergieren heimlich, um in der Mitte der Vorstellung mit Natürlichkeit ihre versteckte und unumgängliche gegenseitige Abhängigkeit zu verraten. Es ist die so genannte Sequenz Sinfonia delle mani (Symphonie der Hände); der Vorwand für die Wende: ab diesem Moment werden die melodischen Figuren virtuos und das Klavier lässt die Klangintensität wachsen. Schnitt und Rhythmus der Musik verstärken sich gegenseitig, während Dur-Tonarten Eingang finden und im akustischen Fluss kurze Sonnenmomente erwecken, die durch ein sporadisches Auftauchen ironischer Elemente aufgewertet werden.
Marco Bellano
Gerhard Gruber, geboren 1951, ist der österreichische Pianist, dem diese Interpretation des Werkes von Vertov zu verdanken ist. Er ist auf Jazz-Improvisation spezialisiert und gehört heute zu den einflussreichsten aktiven Musikern, die sich mit Stummfilmen beschäftigen.
Wir haben ihn nach der Projektion am 20. Februar 2008 in Padua beim MPX-Kino in der via Bonporti getroffen.
Wie haben die Bilder von “L’uomo con la macchina da presa”ihre Improvisation stimuliert?
GG: Es ist nicht einfach, das zu erklären. Ich glaube, dass jede Improvisation auf der Unwiederholbarkeit der Interpretation basieren muss. Jedes Einzelbild bereitet mir unzählige klangliche Anreize: jedes Mal, wenn der Film projiziert wird, verwende ich einen anderen. So verändert sich der Weg zwischen den Bildern bei jeder Vorstellung. Ich bin an einem Ort geboren, der von Erhebungen und Hügeln geprägt ist. Dort konnte man ein wunderschönes Panorama beobachten. Aber schon nach wenigen Schritten veränderte sich die Landschaft: Der Verlauf des Geländes ermöglichte neue und bedeutungsvolle Details zu beobachten. Für mich sind die Stummfilme wie diese Landschaft: Eine jede meiner Interpretationen ist nur eine von vielfältigen Gesichtspunkten, durch die man (die Stummfilme) schätzen kann. Daher denke ich, dass das Musizieren für die Stummfilme ein bisschen wie das Bauen musikalischer Landschaften ist.
Aber auch, wie eine Partitur zu interpretieren...
GG: Das ist absolut richtig und sehr vereinbar mit meinen Gedanken. In der Tat kann man auch eine Partitur auf verschiedenste Weisen lesen. Daher betone ich immer, dass die Freiheit des Musikers immer dem Film untergeordnet ist. Es stimmt, dass manchmal die Sinne des Zuschauers dahin tendieren, Zusammenhänge zwischen Bild und Ton zu finden, auch wenn diese nicht existieren. Man darf sich daher aber nicht leisten, das was auf der Leinwand passiert zu ignorieren. Man muss die richtige Balance zwischen Unabhängigkeit, Folgerichtigkeit und Kontrast finden. Traditionellerweise bevorzugen die Amerikaner in der Filmmusik die Abhängigkeit vom Bild, die Russen umgekehrt.
Haben Sie nie daran gedacht, Partituren für Tonfilme zu schreiben?
GG: Nein, eigentlich sind meine einzigen Produktionen außerhalb des Stummfilms, die etwas mit dem Kino zu tun haben, einige Musikserien, die für allgemeine Situationen und Charakter geeignet sind. Zum Beispiel: Musik für eine Spannungsszene, für eine lustige Szene... Ich habe diese Arbeit für einen Radiosender gemacht, der sich meine Kompositionen für verschiedene Programme nützlich gemacht hat, je nach Bedarf. Es ist mehr oder weniger das, was die Musiker zur Zeit des Stummfilms gemacht haben, als man das Repertoire für die Pianisten zusammensetzte, die dann den Film im Saal begleiten mussten.
In Italien erhält man dank des Festivals von Pordenone und von Bologna das Interesse für die Stummfilmmusik am Leben. Glauben Sie, dass dieser Bereich für die jungen Abgänger der Konservatorien, die eine alternative künstlerische Karriere einschlagen möchten, eine gute Gelegenheit bieten kann?
GG: Für den Stummfilm schreiben oder improvisieren ist für die eigene Weiterbildung eine wertvolle Gelegenheit. Zweifellos ist das Problem hauptsächlich, sich ein eigenes Repertoire anzueignen: Filme, bei denen es möglich ist auszuprobieren gibt es zu Tausenden, aber nur wenige haben große Erfolge gefeiert, indem sie oft projiziert werden. Daher endet es damit, dass immer nur die gleichen interpretiert werden. Es ist wie auf einem engen Weg zwischen zwei Abgründen zu wandern, die voller unsichtbarer Schätze sind. Jenseits dieser Betrachtungen würde ich sagen, dass für einen jungen Musiker, der sich der Stummfilmmusik nähert, eines sehr wichtig wäre: sich selber zu vergessen. Das heißt, die akademischen Regeln und die Pflichten der klassischen Komposition zu vergessen, um klanglichen Wegen zu folgen, die vom Fluss der Bilder hervorgerufen werden. Und hauptsächlich wird man das eigene Ego vergessen müssen. Wer diese Art von Musik machen will, wird völlig im Dienste des Films sein müssen. Nur so ist das Endresultat befriedigend.
Besuch auf der Burg ORAVSKY HRAD in der Slowakei, wo der berühmte Film "NOSFERATU" gedreht wurde
Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.
Verweigern
OK